Lesen verbindet

Lieber gemeinsam lesen als einsam

Institution
VS am Tabor
ProjektleiterIn
Roswitha Zeger
Kategorie
Kategorie 3: Kindergärten, Bibliotheken, Gemeinden und andere außerschulische Institutionen und Vereine sowie alle Partnerprojekte (z. B. Kindergarten –Volksschule)
Gruppengröße
48

1. Projektbeschreibung (Ziele, Ablauf, Schwerpunkte)

Kurzbeschreibung
Für meine Kollegin, Deutschlehrerin an der AHS, und mich, Klassenlehrerin an einer VS ist es ein besonderes Anliegen, aus LesepartnerInnen neue LesefreundInnen zu gewinnen, gegenseitig Lust aufs Lesen zu machen und dadurch die Lesekompetenz zu steigern. Da bereits vorher durchgeführte gemeinsame Projekte zwischen den "Kleinen"und "Älteren" großen Anklang und gute Ergebnisse brachten, beschlossen wir, die Zusammenarbeit weiterzuführen. Das Projekt stand daher von Anfang an im Zeichen des miteinander Lesens: Vorlesen, gemeinsam lesen, recherchieren und verschiedene Aufgaben lösen sowie über das Gelesene sprechen wurde in verschiedenen Varianten praktiziert. Lesen als Dialog, als Informations- und Erfahrungsaustausch schaffte ideale Voraussetzungen zur Steigerung der Lesemotivation. Geübt wurden Teamgeist, Zuhören, Konzentration und das Eingehen aufeinander. Die Treffen fanden monatlich im Ausmaß von zwei Unterrichtsstunden statt. Sept: Lesen am See (Kennenlernen, Partnerfindung mittels Selbstportraits, Lieblingsbuch vorstellen und vorlesen, Lesequiz mit Buchpreisen für alle VS Kinder) Okt: Lesefitparcours (ABC Rätsel, Lexikonrätsel, Konzentrationsübungen, Übungen zum sinnerfassenden Lesen und zur Lesegenauigkeit ) Nov: Märchen im Wandel der Zeit (Dornröschen-Cinderella) Dez: Weihnachtslesestunde (Weihnachtsliederpuzzle, vorlesen und singen) Jän: Bibliotheksrallye (Büchersuche, Autorensteckbrief) Feb: Rechercheübungen zum Thema "Körper" März: Lesetheater (Lesen mit verteilten Rollen, Pantomime)

2. Dauer/Umfang und ProjektteilnehmerInnen

Beginn des Projektes
1. Juni 2015
Ende des Projektes
30. Juni 2016
In welcher Frequenz lief/läuft das Projekt?
monatlich
Anzahl Kinder
48
davon Kinder mit anderer Erstsprache als Deutsch
10
Alter
None
Schulstufen
2,7, 10,11
Extern eingebundene Personen
nein
Partnerorganisation und Ansprechpartner
Gymnasium Neusiedl am See
Mag. Edith Pinter

3. Inhaltliche Kriterien zur Projekterfüllung

Wie werden Lesekompetenz oder ihre Voraussetzungen durch das Projekt nachhaltig und messbar verbessert?
Durch die regelmäßige monatliche Zusammenarbeit und ein sehr abwechslungsreiches Programm konnte die Lesekompetenz nachhaltig verbessert werden. Zu Beginn waren die "Älteren" die Hauptakteure. Die "Jüngeren" hörten vorwiegend zu und ließen sich gerne berieseln. Durch intensives Lesetraining änderte sich das jedoch sehr schnell. Die "Kleineren" wurden selbstsicherer und selbstständiger, die "Älteren" gaben nur mehr Hilfestellungen. Die "Kleineren" begnügten sich nicht mehr mit dem Vorlesen, sondern waren begierig, die gestellten diversen Aufgaben eigenständig zu lösen. Während einige SchülerInnen zu Beginn nur widerwillig ein Buch zur Hand nahmen, bemerkten meine Kollegin und ich, dass aus dem Frust Lust wurde. Durch Leseaufgaben, welche sich die PartnerInnen gegenseitig stellten, wurde das sinnerfassende Lesen überprüft.
Wie geht das Projekt auf Kinder mit Leseproblemen ein?
Es waren SchülerInnen dabei, die Probleme mit der Lesegeschwindigkeit und dem Leseverständnis hatten, das betraf vor allem jene, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Diese SchülerInnen wurden individuell von ihrem Partner betreut. In der lernfördernden Umgebung waren sie nicht dem Gruppenstress ausgesetzt und konnten die gestellten Aufgaben in ihrem eigenen Lerntempo erfüllen.
Was sind die Besonderheiten des Projektes?
Das Besondere an diesem Projekt ist der große Altersunterschied der Kinder und Jungendlichen. Jedoch bereits beim ersten Kennenlernen am See gab es ein harmonisches Miteinander. Aus PartnerInnen wurden schnell gern gesehene FreundInnen. Die "Kleinen" fühlten sich sofort von den "Großen" wertgeschätzt. Der Umgang miteinander war und ist ein sehr liebevoller. Profitiert haben somit beide. Die „Größeren“ als Lesevorbilder erweiterten ihre sozialen Kompetenzen und waren sichtlich bemüht, auf ihre LesepartnerInnen einzugehen. Die meisten „Jüngeren“ waren bestrebt, den „Älteren“ durch ihren Ehrgeiz und ihre Lesefertigkeit zu imponieren. Als sichtbare Anerkennung der einzelnen Leistungen während des Projektes gab es von den "Älteren" stets kleine Lese-Geschenke (Lesezeichen, Buch,...)für die "Jüngeren", aber auch die "Größeren" freuten sich über die Aufmerksamkeiten der "Kleinen". Das Lesen in entspannter Atmosphäre brachte für alle Abwechslung in den Schulalltag und großteils einen positiven Zugang zum Lesen, zu Büchern und zur Bibliothek. Gefördert wurden vor allem Lese-, Sozial- und Informationskompetenz sowie kognitive Fähigkeiten.
Eingesetzte Medien
Lesen am See: Selbstporträt mit Steckbrief, Lieblingsbuch, Lesequiz Lesefitparcours: LESE-FIT und selbstgestaltete sowie andere Arbeitsblätter, Lexika, Wörterbücher, Texte Märchen im Wandel der Zeit: Märchenbücher, DVD, Arbeitsblätter, Märchenrätsel Weihnachtslesestunde: Textpuzzle, Weihnachtsbücher- und lieder Bibliotheksrallye: Arbeitsblätter, Bücher Rechercheübungen zum Thema "Körper": Sachbücher, Lexika, PHILPP, Computer, E-Mail, Frage-Antwortbögen Lesetheater: Texte, Requisiten
Wie garantiert das Projekt, dass alle teilnehmenden Kinder tatsächlich viel lesen?
Dass die SchülerInnen tatsächlich viel lesen, ist dadurch gewährleistet, da die gestellten Aufgaben in Partnerarbeit gelöst worden sind. Die "Größeren" sorgten dafür, dass die "Kleinen" die Texte verstanden und die Arbeitsaufträge richtig lösten.
Wie wird das Projekt abgeschlossen und evaluiert?
Die Freude der Kinder und Jugendlichen auf jedes Treffen spricht für sich selbst, ebenso das motivierte Arbeiten. Es gibt nur positive Rückmeldungen, sowohl von den "Kleinen" als auch von den "Großen". Deshalb haben meine Kollegin und ich dieses Projekt längerfristig geplant. Es wird noch bis Juni 2016 weitergeführt und im nächsten Schuljahr fortgesetzt vor allem auch deshalb, um nachhaltig gute Ergebnisse zu erzielen und die Lesekompetenz zu steigern.

4. Foto

5. Sonstiges

Was möchten Sie uns sonst noch mitteilen?
Leider war es nicht möglich, den Beginn des Projektes und das Alter der TeilnehmerInnen einzugeben, Das Projekt startete bereits im Juni 2015, beteiligt sind SchülerInnen der 2.Klasse VS, der 3.Klasse AHS und OberstufenschülerInnen aus dem Wahlpflichtfach Deutsch. Die im Projekt involvierten SchülerInnen sind 7 Jahre, 13 Jahre und 16-18 Jahre. Wie bereits erwähnt, wird dieses Leseprojekt weitergeführt. Im Mai ist eine Lesung mit einem Illustrationsworkshop des Autors F. Sklenitzka geplant und im Juni folgt das Highlight "Lesen am See". P.S.: Die Qual der Wahl. Es ist schade, dass die Auswahl der Photos mit vier Stück begrenzt wurde.